Monatsthema: Fragen zum Holzbau

26. August 2022
Wie hoch ist die Lebensdauer eines Holzgebäudes?

Holz ist ein natürlicher Baustoff, biologisch abbaubar und produziert deshalb keinen Abfall. Dennoch ist es dauerhaft, wie Holztragwerke aus Funden von über 3500 Jahre alten ägyptischen Gräber beweisen. Holz hat also eine fast unbegrenzte Lebensdauer, vorausgesetzt, es wurde gut getrocknet und bleibt weiterhin vor Feuchtigkeit geschützt. Während des Bauens ist die Verwendung trockenen Holzes die beste Massnahme für den Holzschutz. Eine gute Ausführung der Details, wie die Wahl der Holzart und ein niedriger Wassergehalt des Holzes, sind die wichtigsten Bedingungen, die Langlebigkeit des Bauwerkes zu gewährleisten. Wenn diese Bedingungen erfüllt sind, ist Holz für alle Bauteile eines Hauses zu verwenden, sogar für Badezimmer und Küchen. Übrigens, eines der ältesten Holzhäuser Europas ist das Haus Bethlehem in Schwyz, welches noch vor Gründung der Eidgenossenschaft erbaut worden ist (1287).

Wie steht es mit dem Unterhalt von Holzhäusern?

Ein fachmännisch geplantes Holzhaus benötigt nur wenig Unterhalt. Bei Holzfassaden spielt die Hinterlüftung eine wichtige Rolle. Eine fachgerecht gebaute Fassade verhindert das Eindringen von Feuchtigkeit in die Bausubstanz, ermöglicht das Abfliessen des Oberflächenwassers und garantiert dank einer guten Luftzirkulation ein schnelles Trocknen der Holzteile.

Welche Holzarten eignen sich besonders für den Hausbau?

Holzarten wie die Lärche oder die Douglas-Föhre bieten eine hohe natürliche Resistenz gegenüber dem biologischen Holzabbau. Sie benötigen deshalb keine weitere Behandlung. Eine Fassade aus Fichte oder Weisstanne ist, wenn sie gut entworfen wurde, ebenfalls erstaunlich dauerhaft. Hingegen ändern unter dem Einfluss des Wetters alle unbehandelten Holzfassaden mit der Zeit ihr Aussehen.

Ist der Brandschutz in einem Holzgebäude gewährleistet?

Ein Gebäude, das die Vorschriften des Brandschutzes erfüllt, ist absolut sicher. Auch wenn es stimmt, dass Holz brennt, so ist es ebenfalls bewiesen, dass sich Holz im Brandfall besonders gut verhält. Seine Abbrandgeschwindigkeit ist langsam, gleichmässig und genau berechenbar. Wo eine nicht brennbare Konstruktion unter den hohen Temperaturen längst zusammengebrochen wäre, hält eine Holzkonstruktion dem Feuer noch stand. Diese Eigenschaft ist auch von den Brandschutzbehörden erkannt worden, so dass heute auch mehrgeschossige Gebäude in Holz zulässig sind. In der Schweiz wird seit 2015 zwischen Betonbau und Holzbau bis acht Stockwerke nicht mehr unterschieden. Inzwischen sind auch Holzgebäude bis 100 Meter realisierbar. Ein Beispiel dazu, mit 24 Stockwerken, befindet sich in Wien: hoho-wien.at/

Das Risiko eines Brandes ist in einem Holzhaus nicht höher als in einem Massivbau. Es ist vor allem das Mobiliar, das während eines Brandes Feuer fängt. In dieser Beziehung bietet Holz ebenfalls entscheidende Vorteile. Denn im Brandfall entstehen keine toxischen Gase wie bei manchen synthetischen Stoffen, wie sie in den meisten Haushalten vorkommen.

Dank eines besonders strengen Regelwerks weist die Schweiz weltweit die niedrigste Zahl an Todesfällen infolge von Bränden auf. Brandabschnitte werden in Abhängigkeit der Nutzung der Gebäude vorgeschrieben. Zusätzlich wird für jedes relevante Bauteil eine Widerstandsdauer gegen das Feuer definiert. Dies erlaubt es, Leben zu retten, die Sicherheit der Rettungsmannschaften zu gewährleisten und die Ausbreitung des Feuers einzudämmen. All dies macht Holzhäuser besonders sicher.

Quelle: Lignum Schweiz